EU-Wahlen – Trend gegen die etablierten Parteien

Der Trend geht weg von den alten Parteien und hin zu neuen Parteien. Bis sich im nächsten EU-Parlament halbwegs erkennbare Lager zeigen, dürfte lange dauern.

FILIPPO MONTEFORTE/AFP/Getty Images

Latest POLITICO seat projection: The European People’s Party leads with 170 seats (156 without Hungary’s Fidesz), which is just 22.6 percent of seats. The Socialists are on 149 seats, followed by the liberal ALDE/En Marche group on 99 seats. In fourth place is the growing list of new and unaffiliated parties on 75 seats, ahead of Matteo Salvini’s alliance on 68 seats, the European Conservatives and Reformists on 63, the Greens on 56 and the left-wing GUE/NGL on 49. (Quelle: hier)

  • EVP 170 Sitze (156 ohne Fidesz)
  • Sozialisten 149 Sitze
  • ALDE/En Marche 99 Sitze
  • Parteien ohne Gruppenmitgliedschaft 75 Sitze
  • Salvini’s Allianz 68 Sitze
  • EKR 63 Sitze
  • Grüne 56 Sitze
  • GUE/NGL 49 Sitze

Im Vergleich zur Projektion von Ende April verlieren EVP 10 Sitze, Sozialisten 12 und ALDE 5 Sitze. Der Trend geht weg von den alten Parteien und hin zu neuen Parteien. Bis sich im nächsten EU-Parlament halbwegs erkennbare Lager zeigen, dürfte lange dauern. Unverkennbar: Der Zeitgeist dreht – in den Ländern rund um das stets verspätete Deutschland herum deutlich.

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Kommentare ( 25 )

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Protestwaehler
4 Jahre her

Yougove 30 April 2019:
BREXIT PARTY: 30
Labour: 21
Conservatives: 13
Lib Dems: 10
Green Party: 9
Change UK: 9
UKIP: 4

https://www.youtube.com/watch?v=YshD3VZuLrU

Dr_Dolittle
4 Jahre her

Ich glaube eher, daß das rechnerische Gewicht der „Güllner’schen Wichtungsfaktoren“ in der Berechnung der Umfragewerte aus den Rohdaten kleiner geworden ist, damit am Wahltag die letzte Prognose nicht ganz so weit von der „echten“ Zählung entfernt ist. Wäre doch echt peinlich, die sogenannten Wahlumfragen als im engeren Sinne meinungsbildend decouvriert zu haben, oder?

Bummi
4 Jahre her

Ich wähle keine der etablierten Parteien mehr. Zu verlogen, die vertreten nicht meine Interessen als Arbeitnehmer mit 2 Kindern.

Medienfluechtling
4 Jahre her

Der Wahlzettel ist lang. Über 30 Parteien! Wer zu wem gehört, nicht im geringsten sichtbar… Das sollte TE einen Überblick wert sein.

Contra Merkl
4 Jahre her
Antworten an  Medienfluechtling

Ich weiss zwar schon was ich wähle, aber ich habe bisher auch noch nirgends mal so einen Wahlzettel vorab gesehen, um sich mal einen Überblick zu verschaffen.
Offentsichtlich will man den Bürger nicht mehr Informieren, um ihn nicht noch mehr zu verschrecken.
Mit Kollektivierung von Industriebetrieben bis hin zur Mehrfachehe für Muslime, nur noch zum Ko….

Interessierter Leser
4 Jahre her
Antworten an  Medienfluechtling

Ihrer Bitte an TE schließe ich mich an!

Berlindiesel
4 Jahre her

Die Macht in der EU hat ausschließlich die Kommission. Die Kommissare müssen vom EU-Parlament bestätigt werden – das ist seine einzige Funktion innerhalb der EU-Elite, abgesehen von der Einkommenssicherstellung für die Abgeordneten. EVP, Sozen und ALDE, also die expliziten Paneuropäer, haben unverändert die Mehrheit, denn Grüne, GUE/NGL und am Ende auch die EKR (die auch paneuropäisch sind, also die EU, auch als politische Union, grundsätzlich wollen) werden schon grünliberale und linksliberale Kommissare durchwinken. Danach essen alle nur fünf Jahre Pommes in Brüssel und reisen rum. Das Ergebnis ist so, weil Deutschland linksliberal und paneuropäisch bleibt, da ändern auch vielleicht 14… Mehr

schukow
4 Jahre her
Antworten an  Berlindiesel

Wenn Sie recht haben, und es am Ende nur ca 14% sind, die einen Wandel wollen, mit welchem Recht sollte Ihnen die Mehrheit folgen?

Wir müssen schon Argumente liefern und Vertrauen gewinnen. Jammern hilft da genauso wenig wie Parteispendengemauschel.

Harry Charles
4 Jahre her

DAS ALTE GEHT – DAS NEUE KOMMT! Und es lässt sich nicht aufhalten. Die etablierten Parteien bei uns (und alles was mit ihnen assoziiert ist) weisen alle Anzeichen einer übersaturierten, dekadenten Bourgeoisie auf. Sie haben den Kontakt zum Erdboden verloren. Das konnte noch nie gut gehen. Vor allem die norddeutsche Bourgeoisie der Mutti-Partei gleicht Thomas Manns Familie, wie er sie in den Buddenbrooks beschrieb: Sie hatte noch Besitzstrukturen, war aber im Zerfallsprozess begriffen, bröckelte, war nicht mehr vital. **, wie diese Bourgeoisie im Zuge der von ihr zu verantwortenden Asylkrise sich selbst auf Kosten der weniger begüterten, aber vitaleren Bevölkerung… Mehr

Cluny
4 Jahre her
Antworten an  Harry Charles

Stimmt leider. Wenn Sie sich jetzt mal die Belästigung mit diesem ordinären nick verkneifen würden, wäre das wenigstens ein Lichtblick.

T. Pohl
4 Jahre her

Naja, man hat die „etablierten Parteien“ eine zeitlang gewählt, wiederholt festgestellt, dass sie A sagen aber B (fast das Gegenteil von A) tun und ist jetzt auf der Suche nach Parteien, die wenn sie A sagen auch etwas ähnliches wie A tun und nicht von ihrer „Ideologie“ her auf B fixiert sind. Vgl. dazu die Erkenntnisse Herles‘ von gestern : https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/herles-faellt-auf/warum-merkel-nicht-mitmacht/ Das will man nun einfach nicht mehr. Ein Mann ein Wort – das ist wieder gefragt, nicht mehr eine Frau – wortlos – handelnd ohne ihre Partei – die unfähig oder unwillig ist dem Wähler zu erklären wohin sie… Mehr

Keineangstvorniemand
4 Jahre her

Liebe Redaktion, wenn Fidesz die EVP verläßt, gehen noch mehr Parteien. Mindestens Most-Hid (Slowakei) und UDMR (Rumänien). Bei den französischen Republikanern und der italienischen Forza sehe ich dicke Fragezeichen. Auch die schwedischen Christdemokraten könnten zusammen mit einer mittleren Lawine ins Rutschen kommen. Wenn Dr. Merkel mit Nordstream so weiter macht, könnte auch noch PO aus Polen kündigen. Es ist keineswegs sicher, daß die EVP stärkste Fraktion wird. Dr. Merkel und AKK tun im Moment alles um Manfred Weber zu verhindern. Absichtlich? Oder nur als Tölpel?

Bummi
4 Jahre her
Antworten an  Keineangstvorniemand

Der Herr Weber ist doch völlig ungeeignet. Wie kann man nur für die eigene Wahl in Polen Stimmung gegen Nordstream und damit gegen deutsche Interessen machen. Das ist schäbig.

Keineangstvorniemand
4 Jahre her
Antworten an  Bummi

Wieso liegt Nordstream im deutschen Interesse? Braunkohlekraftwerke in Brandenburg und Sachsen liegen im deutschen Interesse!

humerd
4 Jahre her

„Bis sich im nächsten EU-Parlament halbwegs erkennbare Lager zeigen, dürfte lange dauern.“
Das muss nicht schlecht sein

schukow
4 Jahre her

»… dürfte lange dauern.« — Ja, so ist das in der Demokratie. Die Trendwende ist jedoch klar erkennbar. Dann muß es heißen Kurs und Maß zu halten. Gerade letzteres wird nicht leicht. „Wir schaffen das.“ ?