Die „Christliche Diesel Union“

Der Ton zwischen der Deutschen Umwelthilfe e.V. und der CDU wird merklich ungemütlicher: Jürgen Resch bezeichnet die CDU als "Christliche Diesel Union", der neue Generalsekretär Paul Ziemiak nennt die Methoden der Umwelthilfe "verrückt". Dabei finanzierten auch CDU-Ministerien lange die DUH.

© Michele Tantussi/Getty Images

Der Chef der »Deutschen Umwelthilfe e.V.« Jürgen Resch bald ganz allein zu Hause? Hat ihn bald niemand mehr lieb? Toyota hat sich als langjähriger Sponsor von der DUH losgesagt, Krombacher ebenso. Beim grünen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, soll er Hausverbot haben.

Und jetzt noch das! Paul Ziemiak mag ihn auch nicht mehr. Der frischgebackene Generalsekretär der CDU fordert: »Neben einem zivilen Diskurs mit der Umwelthilfe wollen wir vernünftige Grenzwerte, die Sicherung von Arbeitsplätzen & nachhaltige Innovation in der Autoindustrie. Die Umwelthilfe aber strebt einen dogmatischen Kampf dagegen an. Das ist nicht gemeinnützig, sondern verrückt.«

— Paul Ziemiak (@PaulZiemiak) January 21, 2019

Ähnlich wie seine Chefin, die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer. Die »droht« mittlerweile sogar der DUH mit einem Förderstopp und spricht von einem »Feldzug«.

Zuvor hatte die »Deutsche Umwelthilfe e.V.« die CDU als »Christliche Diesel-Union« beschimpft, weil die wiederum prüfen lassen will, ob die DUH weiter als gemeinnützig anerkannt werden soll. Gut, das entscheidet letztlich das zuständige Finanzamt. Dessen Chefin hat vor kurzem verlauten lassen, dass sie nicht an der Gemeinnützigkeit zweifelt.

Glücklicherweise hat Jürgen Resch noch seine Kumpels in den Ministerien und dem Umweltbundesamt, die ihm und seinem Verein in der Not mit ein paar fürstlich dotierten Staatsaufträgen zur Seite stehen. Die detaillierten Mittelzuflüsse aus allerlei Ministerien haben wir bereits im Februar 2018 dokumentiert. Darunter sind auch Unions-geführte Ministerium wie damals das Finanzministerium oder das Wissenschaftsministerium, die Landwirtschaft nicht zu vergessen, die alle von der DUH Gutachten bezogen und bezahlten.  Die DUH war ein treuer Diener dieser Herren. Woher nur kommt plötzlich der Zorn über den Zögling? Zudem gewinnt die DUH die Prozesse wegen Grenzwertüberschreitung auf der Basis von Grenzwerten, die einst von der Umweltministerin Angela Merkel in die europäische Politik eingeführt und in den darauffolgenden Jahren zur Norm wurden – auch mit Hilfe der deutschen Kanzlerin. Aber gut, dass die CDU dabei ist, ihre Fehler zu korrigieren. Spät genug. Die DUH ist mittlerweile zur machtvollen Organisation herangewachsen.

Und so hat die DUH auch den Berliner »Tagesspiegel« treu an der Seite. »Seit mehr als zehn Jahren hatte die DUH immer wieder nachgewiesen, dass die Angaben der Hersteller zum Spritverbrauch und der Abgasfahne ihrer Fahrzeuge nicht der Realität entsprachen«, schreibt er.

Nun gut, nachweisen geht eigentlich etwas anders, haben wir uns immer vorgestellt. So mit Beweisen, wissenschaftlich belegten Daten und so.

Der »Tagesspiegel« kommt zu dem Schluß: »So entbehren alle Vorwürfe der Substanz.« Er bringt den Knüller am Abend und rechtfertigt die Abmahnungen der DUH an die Autohäuser, die zum Beispiel CO2 Werte in etwas zu kleiner Schrift schreiben: »Tatsächlich folgt die ›Marktüberwachung‹ der DUH lediglich einem gesetzlichen Auftrag.«

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