Börsen-Vorstand Schmidt warnt vor grüner Finanzpolitik der EU

„Finanzbranche wird drangsaliert und für grüne Zwecke instrumentalisiert“.

imago images / argum

Als neue Gefahr für die Finanzmärkte kritisiert der Vorstand der Bayerischen Börse, Andreas Schmidt, das Ziel der EU, gezielt privates Kapital in grüne Bereiche zu lenken. In einem Gastbeitrag für das am Montag erscheinende Meinungsmagazin Tichys Einblick schreibt Schmidt: „Die Begründung, Lehren aus der Finanzkrise zu verwerten, ist fadenscheinig. Notleidende Immobilienkredite aus den USA, die an europäische Banken vor über zehn Jahren verkauft worden sind, sollen heute staatlichen Dirigismus in bestimmte Assets rechtfertigen.“ Auslöser der Kritik ist der Aktionsplan der EU-Kommission mit dem Titel „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“, in dem eine Umleitung der Finanzströme angestrebt wird. Darin heißt es u.a.: „Damit privates Kapital in nachhaltigere Investitionen umgelenkt werden kann, muss das Finanzsystem umfassend umgestaltet werden.“

Neue Regeln zur Lenkung privaten Kapitals in „grüne Investitionen“ sieht Schmidt ausgesprochen kritisch. „Banken könnten dafür weniger Sicherheiten zurücklegen müssen. Ich halte einen solchen „green supporting“-Faktor für Unsinn. Zum Schutz der Finanzmarktstabilität kommt es allein auf das Ausfallrisiko an und nicht auf ein grünes Label“, so Schmidt. „Ich halte es für falsch, dass die Aufseher über Banken, Börsen und Versicherungen die Beschäftigten der Finanzbranche für grüne Zwecke instrumentalisieren.“ Der Börsen-Vorstand sieht aktuell die Regulierungswut fortschreiten, unbegrenzt und undifferenziert. „Die Gesetzgebungsmaschinerie läuft jetzt eben unter dem Label „sustainable finance“ heiß. Aber sie wird uns nichts Gutes bringen.“


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Kommentare ( 27 )

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Oleron
5 Jahre her

In BW sind Wahlen…letzte Woche wurde ich von einem Wahlkampfhelfer der Grünen angesprochen, mit dem Hinweis, dass der ÖVP in Stuttgart nun billiger werde.
Auf meine Antwort hin, dass ich meinen Diesel aufgrund von Fahrverbot verkaufen musste und dieser nun fröhlich im ebenfalls grünen FB rumkutschiert, antwortete er mir, dass die Grünen „gar nichts mit Dieselfahrverboten“ zu tun hätten.

DAS NENNE ICH MAL EINE DREISTE LÜGE.

Ich brause also jetzt jeden Tag mit meinem fetten SUV Benziner durch die Stadt, denn dieser hat ja mit Luftverschmutzung „rein gar nichts zu tun“.

pcn
5 Jahre her

Wieviel hat bisher diese Verrücktheit von Energiewende uns allen, einschließlich der Bäcker bis zum Mittelstandsbetrieb gekostet? 450 Milliarden? Oh da fehlen ja noch! Pi mal Daumen 550 Mimliarden. Und die müssen ja von irgendwoher kommen. Beispielsweise von solch raffinierten Trickmodellen von noch trickreicheren, sich schlau bewussten und immer gerne gewählten Grünen bis hin hur CDU etc., Parteien, die gerne draufsattelnde Parteien sind, beispielsweise mit neuen Energiesteuern. CO2 macht’s möglich! Denn die Ökosteuer reicht ja nicht! Und wenn es dann immer noch nicht reicht, dann wird diesen mehr als lausigen Politikern (pfeif‘ auf Gender Speech! und politischer Korrektheit) sicherlich noch einige… Mehr

W aus der Diaspora
5 Jahre her

So sieht nun mal die sozialistische Planwirtschaft in offiziellen Demokratien aus.

Die Finanzbranche wird doch nicht ernsthaft geglaubt haben, dass sie von ökofaschistischen Wahnsinn nicht getroffen werden wird?

M.E.S.
5 Jahre her

Jeden Tag ein neuer grüner **. Man könnte glauben, wir hätten jeden Tag 1. April.
Leute, die in ihrem ganzen Leben noch keinen produktiven Beitrag geleistet haben verprassen für so etwas hart erarbeitete Steuergelder. Ich kann nur hoffen, dass das ab Mai aufhört.

BK
5 Jahre her

„Als neue Gefahr für die Finanzmärkte kritisiert der Vorstand der Bayerischen Börse, Andreas Schmidt, das Ziel der EU, gezielt privates Kapital in grüne Bereiche zu lenken.“ Unter all den Grünen ist mir bisher niemand aufgefallen, der auch nur den Ansatzt eines von Vernunft geprägten Konzepts besitzt. Selbst der grüne Wunderknabe Boris Palmer musste erst die Realität kennen lernen, ehe er zur Einsicht befähigt wurde. Ich wäre aber durchaus dafür, ein Zweites Ökostromnetz für die Haushalte von Habeck und seine Wähler anzulegen. Denn hier führt nur die praktische Erfahrung zur Erkenntnis.

grauer wolf
5 Jahre her
Antworten an  BK

Super Idee. Ökostrom nur für Grüne Sektenmitglieder.

Dieter Rose
5 Jahre her

weiter so,
ein Lebensbereich (ja!!!)
nach dem andern wird
dekonstruiert und zerstört.

alle dabei CDSUSPDFDPLINKEGRÜNE!

dass sich die FDP nicht
die Vernunft bewahrt.
Abspaltung jetzt:
AFDP oder so, A =Andere!!!
oder von mir aus auch, E = Echte!!!!!!

Wolfgang Brennenstuhl
5 Jahre her

„sustainable finance“
Herr, steh uns bei …., hoffentlich machen möglichst viele Wähler im Mai ihr Kreuz an der richtigen Stelle …

mucko
5 Jahre her

Der Mann hat Recht. Die Vorschläge der Politik kommen zu einem für Banken äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Die Ertragslage der Finanzbranche ist, wie Markus Krall auf dieser Seite schon mehrfach ausgeführt hat, auf Grund der Zinspolitik der EZB mehr als angespannt. Wenn nun unter dem Label der „Nachhaltigkeit“- dieser Begriff löst bei mir ähnlich wie „Solidarität“ und „Soziale Gerechtigkeit“ Unbehagen aus- grüne Projekte finanziert werden sollen, ist der Tag nicht mehr fern, an dem der Steuerzahler erneut für die Banken wird einstehen müssen. Und so wie Herr Hofreiter den Energiekonzernen vorgeworfen hat, die Energiewende verschlafen zu haben, wird man den Banken… Mehr

RNixon
5 Jahre her

Naja, bisher wird EU Geld in überflüssige Fischereiflotten gelenkt oder in andere subventionierte Sektoren, die langfristig nicht überlebensfähig sind. Was bringt uns das auf lange Sicht???
Dann doch lieber etwas, was Effizienz steigert und langfristig funktionieren, kann weil der Ressourcenverbrauch damit sinkt. Ist einfach schlauer. Wieso meint da jemand das wäre nicht ok währen bei allem möglichen anderen Mist nicht gejammert wird?

W aus der Diaspora
5 Jahre her
Antworten an  RNixon

Oh ja, der Batterienbau senkt enorm die Ressourcen, vor allem die von Lithium.
Das wächst nämlich dann ab morgen auf Bäumen und wird nicht mehr von Kindern aus der Erde geschürft.

Old-Man
5 Jahre her
Antworten an  RNixon

Wohl noch nicht richtig wach?
Sonst kann man so etwas nicht von sich geben,oder es ist Hopfen und Malz verloren,Ökoblasikowski oder so ähnlich wollen wir doch in ein paar Jahren nicht genannt werden??

Michael Loehr
5 Jahre her

Im Jahr 2011 habe ich auf der Diskussionsplattform der CDU geschrieben, dass die Energiewende bis 2050 mindestens 1 Billionen Euro kosten wird. Mindestens! Röttgen, damals Umweltminister, hatte Kosten von ca. 50 bis 80 Mrd. Euro errechnet und lag damit auf der Linie von Trittin „eine Kugel Eis“. Ich habe damals auch geschrieben, dass die Energiewende bei Kosten dieser Höhe an der Finanzierbarkeit scheitern wird. Mittlerweile kommt zu der Energiewende auch noch die Autowende hinzu. Bis heute ist ungeklärt, wer die Kosten für die Aufrüstung der Leitungsnetze bezahlen wird oder die ganzen Ladestationen. RWE, E.ON und Co. werden es nicht sein,… Mehr

Old-Man
5 Jahre her
Antworten an  Michael Loehr

Ihre Sichtweise liegt schon sehr richtig,und was Röttgen damals sagte war schon damals dummes geblubber.
Wer sein Geld anlegen möchte muss schon heute genau hinschauen das es nicht in „grünen Produkten“ angelegt wird,dann lieber gleich verbrauchen,es ist so oder so futsch!
Wer über den großen Teich schaut,die Augen in alle Richtungen dreht und den richtigen Anlageberater hat,der macht auch heute noch seinen Schnitt,zwar nicht unbedingt in Deutschland,aber die EU ist weitläufig,die Staaten sind nur einen Mausklick entfernt,also Augen auf bei der Anlage,grün ist Gift für ihre Spargroschen!!