Bochumer CDU gratuliert Islamistischem Verein zu Moscheebau und Fastenbrechen

Der Autor bat die CDU-Bochum telefonisch um eine Stellungnahme. Eine solche Stellungnahme wurde von Julian Meischein, dem Pressesprecher der CDU Bochum, für gegen Mittag zugesagt. Dem zuvor kommt dann Christian Haardt von der CDU in Bochum. Der Kreisvorsitzende will jetzt gerne selbst telefonisch Rede und Antwort stehen.

Screenprint: Facebook CDU Bochum
Facebook-Seite der CDU Bochum, 27.05.2020

Vielleicht hätte die CDU in Bochum einmal nach Wien schauen sollen, bevor sie sich via Facebook politisch korrekt lieb Kind machen wollte mit dem vom Verfassungsschutz 2019 u.a. als Anlaufstelle für Salafisten beschriebenen Islamischen Kulturverein Bochum, als sie aktuell dessen Pläne zum Bau einer Moschee feierte und alles Gute zum Fastenbrechen wünschte.

In Wien nämlich hatten sich Zeitungsmeldungen zufolge Anhänger des türkischen Präsidenten und seiner Partei AKP zum gemeinsamen Fastenbrechen getroffen und wurden in der Festrede gleich mal vom türkischen Botschafter Ozan Ceyhun dahingehend belehrt, dass das Weihnachtsfest egoistisch sei. Warum? Laut Ceyhun würden sich die Christen egoistisch in ihre vier Wände zurückziehen, anstatt wie die muslimischem Brüder und Schwestern öffentlich Geschenke zu verteilen.

Nun gut, wie freigiebig die muslimische Türkei ist, hatte ja schon Katrin Göring-Eckardt auf dem Höhepunkt der Massenzuwanderung geklärt, als sie von Menschengeschenken sprach.

Aber zurück zur Bochumer Partei mit dem C für Christlich im Namen, also dorthin, wo in einem guten halben Jahr wieder so egoistisch die Geburt Jesu gefeiert werden wird. Die CDU Bochum schrieb am 24. Mai um 13:58 Uhr per Facebook:

„Innovativ, umweltfreundlich & verbindend. Auf Initiative des Islamischer Kulturverein Bochum e.V. soll an der Castroper Straße eine Moschee mit dem Charakter einer interkulturellen Begegnungsstätte gebaut werden. Ein echter Gewinn #fürBochum. Wir wünschen allen Musliminnen und Muslimen ein frohes Fastenbrechen: Eid Mubarak!“

Darunter eine Entwurfskizze der neuen Moschee mit dem Text: „Unser Reichtum heißt Vielfalt. Wir freuen uns auf die Grüne Moschee Ruhr!“

Gleichzeitig verlinkten die Bochumer Christdemokraten hinüber auf die Facebookseite des Vereins, also hinüber zur grünen Fahne mit dem Halbmond, wo wiederum parallel die Gratulation der CDU Bochum gefeiert und deren Grußadresse an die Moschee an erster Stelle veröffentlicht/geteilt wurde.

Nun stand aber dieser islamische Kulturverein aus Bochum Anfang 2019 unter Verfassungsschutzbeobachtung. Waz.de beispielsweise titelte am 22.03.2019: „Staatsschutz beobachtet Bochumer Moschee und Kulturverein.“ Der Verein selbst wies auf Anfrage der Zeitung Vorwürfe zurück, er stehe den Muslimbrüdern nahe.

Und um nun genauer einzuordnen, was es mit den Vorwürfen gegen Verein und Moschee tatsächlich auf sich hat, hier ein Zitat aus einem schriftlichen Bericht des Ministers des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen an die Mitglieder des Innenausschusses für eine Sitzung am 14.03.2019 zum Tagesordnungspunkt „Schulungen durch Muslimbrüder in Bochumer Moschee?“:

„Der „Islamische Kulturverein Bochum“ (IKV Bochum) sowie die durch diesen betriebene Khaled-Moschee sind der Verfassungsschutzbehörde Nordrhein-Westfalen bekannt. Personelle und strukturelle Verbindungen des Vereins in den Extremismus werden im Rahmen des gesetzlichen Auftrags des Verfassungsschutzes untersucht. So wird der Verein auch als AnlaufsteIle für Personen mit Bezügen zu beobachteten islamistischen Bestrebungen bewertet. Hierzu gehören neben salafistischen Bestrebungen vor allem Aktivitäten aus dem Spektrum der Muslimbruderschaft, zum Beispiel durch Auftritte von Referenten aus deren Umfeld, welche bereits mehrfach in der Khaled Moschee des IKV festgestellt wurden. Die Muslimbruderschaft strebt die Einführung einer islamistischen Gesellschaftsordnung an mit dem Ziel, dass letztlich auch der Staat durch die Religion geprägt wird. Säkulare demokratische Staatssysteme werden seitens der Muslimbruderschaft abgelehnt beziehungsweise nur als Übergangslösung akzeptiert. Die Gesetzgebung liegt nach der allgemeinen Vorstellung der Muslimbruderschaft nicht in der Hand des Volkes, sondern bei Gott, der den Koran herabgesandt und den Propheten rechtgeleitet habe. Grundsätzlich agiert die Muslimbruderschaft in Europa nicht gewaltorientiert.“

Die CDU Bochum freut sich also über eine Vielfalt, welche auch von diesem islamischen Verein Bochum bereichert wird. Darf nun im Gegenzug vermutet werden, dass der Verein in wenigen Monaten der Christlich Demokratischen Union in Bochum zu deren doch so egoistischer Weihnachtsfeier gratulieren wird? Oder besser und neutraler noch zum Bochumer Winterfest?

Der Autor bat die CDU-Bochum telefonisch um eine Stellungnahme. Eine solche Stellungnahme wurde von Julian Meischein, dem Pressesprecher der CDU Bochum, für gegen Mittag zugesagt. Dem zuvor kommt dann Christian Haardt von der CDU in Bochum. Der Kreisvorsitzende will jetzt gerne selbst telefonisch Rede und Antwort stehen.

Das 15-minütige Gespräch entwickelt sich allerdings in eine – nennen wir es einmal – denkwürdige Richtung, wenn der Politiker dem befragenden Journalisten gegenüber mehrfach „Unterstellungen“ behauptet, als lediglich gefragt wird, ob so eine Grußadresse denn möglicherweise unvollständig wäre, wenn hier nicht erwähnt werden würde, dass es sich bei dem moscheebauenden Verein um einen vom Verfassungsschutz beobachteten handelt. Noch dazu, wenn das hier im Facebook-Posting mit einer Grußadresse zum Fastenbrechen verbunden wird.

Der Kreisvorsitzende unter dessen Verantwortung also offensichtlich auch die Facebook-Präsenz der CDU-Bochum betrieben wird, wiederholt mehrfach, gar nicht zu wissen und zu verstehen, worauf der fragende Journalist hinaus will, auf der Seite würde doch gar nicht der Verein, sondern der Standortwechsel der Moschee begrüßt werden. Der Journalist würde in das Facebook-Posting etwas hineininterpretieren, was da gar nicht drin stünde. Da stände „kein Persilschein für den Betreiber der Moschee“.

Allerdings findet sich dort, so der journalistische Einwand, auch kein Hinweis darauf, dass dieser Moschee ein solcher nicht ausgestellt werden könnte. Auch entsteht – dafür braucht es keine Interpretation – der Eindruck, es würden hier befreundete Institutionen Grußadressen austauschen. Die CDU gratuliert und nennt den Bau einer Moschee durch einen vom Verfassungsschutz beobachteten Verein einen echten „Gewinn #fürBochum.“ Für Haardt ist daraufhin lediglich der Bau der Moschee an sich ein echter Gewinn für Bochum. Aber kann man das trennen?

„Gibt es da keinen Zusammenhang zwischen Moschee und (moscheebauendem) Kulturverein? Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?“, fragt der Journalist. Antwort des Politikers: „Ne, ich muss ganz ehrlich sagen, ich verstehe, dass Sie jetzt unterstellen wollen, ich sag ihnen ganz klar, Sie wollen unterstellen, wir würden jetzt in irgendeiner Form diesen Kulturverein begrüßen, irgendeinen Persilschein ausfüllen für das was er tut, das vermag ich aber in diesem Facebook-Posting nicht einmal ansatzweise zu erkennen.“ Und so geht es dann hin und her und zuletzt möchte der Kreisvorsitzende Christian Haardt, der ja beim Journalisten angerufen hatte, wohl am liebsten nicht angerufen haben, aber dann hatte er ja schon.

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Kommentare ( 56 )

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Ralf Poehling
3 Jahre her

Irgendwann gebe ich der versammelten TE Redaktion einen aus. 😉
Auch hier ein Volltreffer zur richtigen Zeit.
Die CDU weiß nicht mehr, was sie da tut.
Es braucht den Weckruf und die Rückkehr zur Vernunft. Die Tür ist offen. Noch.

Ein Mensch
3 Jahre her

Das müssen Sie doch verstehen Herr Wallasch, die cdu muss sich doch neue Wähler suchen da die alten bald aussterben. Da sie dabei den anderen kommunistischen Parteien aber immer noch hinterher hechelt, muss sie jetzt auch mal die Schlagzahl erhöhen. Da stört dann auch eine Beobachtung durch den alten VS überhaupt nicht, das ist über ein Jahr her, die Islamisten sind jetzt gaaaanz bestimmt echte Demokraten. Und das Islamisten nicht konservativ sind kann man ja nun wirklich nicht behaupten. Die sind den Christen nur ca. 700 Jahre hinterher und damals war die Christenheit auch sehr konservativ. Also ist in 700… Mehr

Gerd M
3 Jahre her

Man muss sich einfach nur langsam mal ganz klar machen, dass die CDU weit weg ist von dem was sie einmal war. Die CDU ist nicht mehr die CDU und sie sollten sich etwas schämen sich überhaupt noch eine christliche Partei zu nennen. Sie ist mittlerweile weder eine Partei für Deutschland noch steht sie für christlich. Sie hat sich ganz klar zum willigen Helfer der islamisierung und Totalverarrschung Deutschlands metamorphisiert. Ihre Artikel Herr Wallasch sind einfach nur eine Wohltat und klasse geschrieben in diesen sehr bedenklichen Zeiten.

Fuerstibuersti
3 Jahre her

Beim Kriechen macht die Übung den Meister .

John Sheridan
3 Jahre her

Wer dieser CDU eine Stimme gibt, kann genauso die Linke wählen. Verkauf der Deutschen an die EU und den Islam. Argumentationshilfe: Die Wahl einer linksextremistisch-stalinistischen „SED-Verfassungsrichterin“ durch eben jene CDU. Wer wählt sowas?!

The Angry Ossel
3 Jahre her

CDU gratuliert islamistischem Verein mit Ergebenheitsadresse und deutscher Wähler gratuliert CDU bei Wahlen mit Kreuzchen. Passt doch.

Gjergj Kastrioti
3 Jahre her

Diese Partei, die ich leider vor etlichen Jahren und auch als Erstwähler mit 21 Jahren gewählt habe, sollte schleunigst das „C“ aus ihrem Namen streichen. Das gehört da schon lange nicht mehr hin. Unfassbar, was die da vom Stapel lassen, und wenn ich dann schon lese „Musliminnen und Muslimen“, dann kommt mir gleich die letzte Mahlzeit wieder hoch. Ein übler Haufen von sich devot anbiedernden Opportunisten, nichts anderes ist diese Partei. Und die wollen 40% wählen???

Rasio Brelugi
3 Jahre her

Nie in der Geschichte und nirgends in der Welt, wo die muslimische Bevölkerung in der Mehrzahl war bzw. ist, hat es annähernd so etwas wie eine freiheitlich-demokratische Ordnung gegeben. Warum die Menschen hier im Land meinen, dass diesmal alles anders wird, ist mir schleierhaft. Wenn ich mit Multikulturalisten rede, beschleicht mich immer das Gefühl, dass die selbst nicht daran glauben. Wenn ich auf Probleme hinweise (wie z.B. den überproportionalen Anteil der Muslime in unseren Gefängnissen), höre ich immer so ein Geschwurbel, das man zusammenfassen kann wie: „Das wird sich schon geben!“ Das wiederum heißt nichts anderes als, die werden sich… Mehr

Politkaetzchen
3 Jahre her
Antworten an  Rasio Brelugi

Menschen sind leider genauso doof wie zu Zeiten des Mittelalters. Jahrhunderte ohne Krankheit und Kindersterblichkeit und Jahrzehnte ohne Krieg und Armut ließen den naiven Glauben aufkeimen, dass alles ewig so bleibt.

Die Leute werden erst dann die Wahrheit sehen, wenn sie der kleinen Schwester Realität kaum noch entkommen können.

Cethegus
3 Jahre her

Man sollte der CDU mal den Unterschied zwischen Höflichkeit und Unterwerfung erklären!

Allein, kapieren werden die das im Leben nicht mehr…