Berlin, Stadt der führenden Staatsverwahrlosung

Von 8.892 Verdächtigen sind 50 Prozent deutscher Herkunft ohne Migrationshintergrund. Von den Übrigen haben 1.638 Migrationshintergrund und 2.464 sind „nichtdeutsche junge Menschen.“ Letztere lagen 2015 noch bei 1.851 Verdächtigen: fast verdoppelt.

© Sean Gallup/Getty Images
An elderly woman picks out discarded grocery items from a recycling bin behind a supermarket on October 6, 2016 in Berlin, Germany. The number of elderly people below the poverty line has been steadily increasing in Germany over the last decade and many experts warn that a growing percentage of people will be unable to live solely from their retirement pensions.

Darf ein dunkelhäutiger junger Mann, der ähnlich aussieht wie dunkelhäutige junge Männer in Nordafrika, häufiger von der Berliner Polizei kontrolliert werden als gleichaltrige, die aussehen wie junge Männer, wie sie sich früher mehrheitlich in Deutschland aufhielten? Sie sehen, schon die Frage erscheint wie eine politisch völlig unkorrekte Zumutung. Aber offensichtlich nicht für Berliner Polizisten. Denn die machen es genau so.

Berlin: Haupstadt der Verwahrlosung
Unter der deftigen Überschrift „Ich f***e Deutschland“ interviewte die WELT gerade einen Polizisten zur Polizeiarbeit auf dem Alexanderplatz. Und der antwortete auf die Frage über Kontrollen nach Aussehen: „Na klar, wir kontrollieren auf Verdacht und auf Basis polizeilicher Erfahrungswerte. (…) Drogendealer kommen entweder aus dem arabischen oder zentralafrikanischen Raum.“ Da bietet sich der Rassismus-Vorwurf sofort an. Antwort des Polizisten für die WELT: Das störe ihn sehr. „Ich bin Polizist, um den Rechtsstaat zu verteidigen. Das tue ich nach wie vor gerne.“

Die Polizei Berlins sieht diese Arbeitsweise jetzt bestätigt auf Basis des vierten Jahresberichtes der Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention. So titelte wieder die WELT über die bedenklichen Zustände in der Hauptstadt: „Jugendgewalt gestiegen – Junge Flüchtlinge auffällig“. Ansteigende Verwahrlosung also. Erschreckende Zahlen belegen den Ausnahmezustand: Von 8.892 Verdächtigen sind lediglich 50 Prozent deutscher Herkunft ohne Migrationshintergrund. Von den Übrigen haben 1.638 Migrationshintergrund und 2.464 sind „nichtdeutsche junge Menschen.“ Letztere Gruppe lag 2015 noch bei 1.851 Verdächtigen, hat sich also fast verdoppelt. Und hier handelt es sich nur um die Zahl der Verdächtigen, die Anzahl der Straftaten ist noch einmal deutlich höher.

Die spinnen
Rot-rot-grüner Senat: Ausreisepflichtige durch Deutschkurse festhalten?
Jugendgewalt insgesamt sei angestiegen, weiß der Bericht. Und wie sehr nichtdeutsche junge Leute daran beteiligt sind, erschließt sich, wenn man den Bericht des Vorjahres genauer anschaut. Dort heißt es noch lapidar schon unter Punkt 3.1: Die Jugendgewalt nimmt in Berlin kontinuierlich ab. Der Anteil junger männlicher Tatverdächtiger sei mit 80 Prozent stabil geblieben. Spätestens hier müsste nun ein großes Lob ausgesprochen werden an junge deutsche Männer. Denn deren Zahl unter den Tatverdächtigen muss also eklatant zurück gegangen sein. Echte Berliner müssen demzufolge echte Musterknaben geworden sein.

Besagter aktuellerer Bericht gibt sich modern. Nimmt für sich in Anspruch, „kiezorientiert zu sein.“ Dem rotrotgrünen Berliner Senat sind diese Kieze ein „zentrales Anliegen.“ So stellt die „Landeskommission Berlin gegen Gewalt (…) den Bezirken jährlich Mittel für eine kiezorientierte Gewalt- und Kriminalitätsprävention zur Verfügung. 2017 sind dies 135.000 Euro pro Bezirk.“ Insgesamt sind im Bericht zwölf Problembezirke aufgeführt. Wofür diese Millionensumme genau verwandt wird, bietet sicher Platz für eine weitere ausführliche Betrachtung hier an dieser Stelle. Entscheidend bleibt aber die Eskalation der Gewalt: „Während die Zahl der deutschen Tatverdächtigen mit und ohne Migrationshintergrund von 2013 bis 2016 insgesamt rückläufig ist, nahm die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen 2013 und 2014 zunächst ab, 2015 und 2016 hingegen zu.“ Zuwanderung greift also.

Heft 12/2017
Die neue Ausgabe Tichys Einblick 12/2017 ist da
Wer genau liest, findet die passenden Fakten: „… die Daten (weisen) darauf hin, dass sich die Zahl der jungen Tatverdächtigen mit unsicheren Aufenthaltsstatus, denen Rohheitsdelikte zur Last gelegt werden, im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt hat.“ Also hat nicht nur irgendwie zugelegt, sondern hat sich verdoppelt.

Es finden sich noch mehr Fakten, die ratlos zurücklassen. So gilt als eine der erfolgreichsten Maßnahmen der Polizei das TEO-Programm. TEO steht hier für täterorientierte Ermittlungsarbeit. Und diese Arbeit sieht dann folgendermaßen aus: Intensivtätern (innerhalb eines Jahres mehr als zehn Straftaten) wird „jeweils ein/e Sachbearbeiter/in zugeordnet.“ So soll „ein Gesamtbild des/der Täter/in“ erstellt werden, „um so abgestimmte präventive und repressive Maßnahmen umzusetzen.“ Mindestens zehn Straftaten führen als nicht automatisch in den Jugendknast, sondern werden in Berlin zunächst einmal intensiv persönlich betreut. Also quasi Face to Face.

Akute Ignoranz
Politisch gewollte Staatsverwahrlosung
Der Bericht fragt selbstverständlich auch, warum junge Leute zu Intensivtätern werden. Man unterscheidet hier drei Einflussfaktoren: „Individuelle Ebene“, „Ebene der Familie“ und eine „sozio-ökonomische Ebene“. In der Reihenfolge im Detail sind das beispielsweise: „Verhaltens- und Persönlichkeitsauffälligkeiten“, „ungünstige Verarbeitung familiärer Migrationserfahrungen“, „aufenthaltsrechtliche Barrieren“. Den Wissenschaftlern, die am Bericht gearbeitet haben, sei Dank: Nun wissen wir, was so schwer eigentlich nicht zu wissen ist. Eine der Autorinnen ist Miriam Schroer-Hippel. Die schrieb 2016 ein Buch über „Gewaltfreie Männlichkeitsideale“. Über „Psychologische Perspektiven auf zivilgesellschaftliche Friedensarbeit“. Über die „Praxis des Peacebuildings“. Dort heißt es in der Zusammenfassung: „Die Frage, wie die Praxis der Friedensarbeit von den Erkenntnissen gendertheoretischer Friedens- und Konfliktforschung profitieren kann, bildet den Ausgangspunkt der Untersuchung.“

Was freilich den Ausgangspunkt der Kriminalitätszunahme in Berlin nach 2015 angeht, sind keine Fragen mehr offen. Hier kontrolliert die Berliner Polizei beispielsweise am Alex weiterhin „auf Verdacht und auf Basis polizeilicher Erfahrungswerte.“ Und zuallererst nach Aussehen. Was soll man auch anderes tun? Wenn nur die Gerichte und die politischen Institutionen vernünftig und zielgerichtet mitspielen würden.

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Kommentare ( 29 )

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Viktor Wallenstein
6 Jahre her

Ich hoffe das war nun ein ironischer Vergleich :-/

The Saint
6 Jahre her
Antworten an  Viktor Wallenstein

eher sarkastisch

Det
6 Jahre her

Berlin, hoffenlich wer ick nich mehr nüchtern

Old_Europe_61
6 Jahre her

Auf dem Höhepunkt des RAF Terrors in den 70er Jahren fanden in den Großstädten häufig Fahrzeugkontrollen an Ausfallstraßen oder im Stadtgebiet statt, speziell nach Anschlägen, bei konkretem Verdacht und Fahndungen.
Es galt immer dasselbe Muster: Junge Männer, womöglich mit längeren Haaren wurden angehalten und kontrolliert. Schwarze Angehörige der US-Streikräfte (in Zivil) durften passieren, ebenso Frauen mittleren Alters.
Paradoxerweise hat nie irgendein Politiker oder Journalist diesen ausgewachsenen Rassismus, und die Diskriminierung nach Geschlecht und Alter angeprangert.

Zapatak
6 Jahre her

Hinter all diesen verquasten „Präventions“-„Interventions“-ect.- Massnahmen verbirgt sich in Wahrheit nichts anderes als Arbeitsverweigerung und Täterverehrung. Die tun alles, um die Realität zu cachieren. Die Polizei in Berlin soll eine reine Wegseh-Polizei sein, eine Institution, die zum Gegenteil dessen erzogen werden soll, wofür sie ursprünglich mal da war.
Schwedisches Modell. Motto: Krieg gegen die Realität statt gegen die Kriminalität.
Am Ende errichten sie ein Denkmal auf dem Alex, dem unbekannten Intensivtäter oder so. Und wer da nicht kondoliert, kriegt eine Geldstrafe aufgebrummt. Das ist die Zukunft in Taka-Tuka-Land.

pcn
6 Jahre her

Die Stadt ist mittlerweile zur Hochburg der schwersten Verbrechen avanciert: Berlin.

Die Stadt wird Mexico-City immer ähnlicher.

Jeder, der dort noch einen Koffer haben sollte, ist dringend angeraten, ihn schnellstmöglich abzuholen…bevor ihn einer aus Merkels Kulturbereicherern klaut.

Eine Vermeidung längeren Aufenthaltes ist gleichwohl angeraten. Schon aus gesundheitlichen Gründen.

Schwabenwilli
6 Jahre her

Wenn nicht einmal mehr Wahlen helfen. Ich kenne jetzt die Mengenverhältnisse nicht, grundsätzlich teile ich die Berliner Wähler in (A) Deutsche ohne Mihigru und (B) Deutsche mit Mihigru ein. B ist mit Sicherheit mehrheitlich moslemisch also Wähler einer roten oder grünen Partei den diese garantieren ihnen die Narrenfreiheit, wenn dann noch ein bestimmter Anteil der Gruppe A aus ideologischen oder sonst was Gründen sich auch für rrg entschieden hat, bzw. per Medien dahingehend geimpft wurde, erklärt das den Erfolg einer Regierung die eigentlich nur eines kann – Versagen.

Ulrich Bohl
6 Jahre her

Der Autor beschreibt hauptsächlich die Zustände am Alexanderplatz. Das gleiche Bild bietet sich auch an anderen Stellen: z.B. Die Brücke am Bhf. Warschauer Str./ Revalerstr. Vor vielen Supermärkten und Bahnhöfen stehen ganz ungeniert Zigarettenschieber und Zeitungs- verkäufer die Zeitungen anbieten die sie selbst nicht lesen können. An vielen Stellen sitzen Bettler ohne deutsche Sprachkenntnisse oder belästigen mich mit musikänhlichem Gedudel oder Bettler die Schilder haben “ For Beer and Weed“. Die Elite der Kriminellen bilden ausländische Familienclans. Es herrscht echtes Wohlfühlklimal in der Stadt in der Kriminelle gut und gerne leben. Berlin ist eben arm aber sexy, sofern man Kriminalität… Mehr

James Cook
6 Jahre her
Antworten an  Ulrich Bohl

Die Mehrheit der Wahlberechtigten scheint das aber nicht gestört zu haben, sonst hätte Berlin nicht die Regierung, die es hat-im Land und im Bund.Demokratie ist wohl doch nicht die beste Staatsform, wenn die Mehrheit solche Zustände absegnen kann…

Winfried Weihrauch
6 Jahre her

Im Zusammenhang mit der wirklich erschreckenden Verwahrlosung Berlins erlaube ich mir, auf die Fotos der Gedenkstädte für die Opfer vom Breidscheidt-Platz hin zu weisen, die in sozialen Medien zu sehen sind. Das Andenken an unsere Toten wird wie Müll behandelt, während man gleichzeitig am Brandenburger Tor ein Denkmal für islamistische Freischärler errichtet, die zwei Jahre lang Aleppo terrorisierten.

Joachim
6 Jahre her
Antworten an  Winfried Weihrauch

Hier noch, wie wohl die Gedenktafel in Berlin aussieht:

Keine Namen, kein Gesicht von den deutschen Opfern, und der „Mob“ streicht sogar noch das Wort „islamistisch“ durch.

Unsere Gesellschaft ist hochgradig krank – so ist mein Empfinden.

Alfred Ost
6 Jahre her
Antworten an  Joachim

Nicht die gesamte Gesellschaft, aber dieser komische Berliner Oberindianer auf dem Foto, der ist m.E. völlig „Panne“

Illusionslos
6 Jahre her
Antworten an  Winfried Weihrauch

In Schweden ist man schon einen Schritt weiter. Dort werden nach Vorgaben der Verwaltungsräte historische und wissenschaftliche Funde bereits als Müll entsorgt.
Begründung :“ Kosten und Zeitdruck …habe zu einer teilweisen ungesunden Kultur geführt.“
Swenska Dagbladet

Sagittarius A *
6 Jahre her
Antworten an  Winfried Weihrauch

Nicht zu vergessen, das Berliner Denkmal für den afrikanischen Drogendealer. Was sind wir wieder tolerant und weltaufgeschlossen.

R. Scholl
6 Jahre her

„ungünstige Verarbeitung familiärer Migrationserfahrungen“ was für ein Geschwurbel. Vor einigen Wochen fuhr mich ein Taxifahrer durch Marburg. Er ist Kurde, kam Anfang der 2000er aus dem Iran und hat sich hier etwas aufgebaut. Die Tour fand in der Woche statt als es vor den Lahnterrassen zu einer Massenschlägerei kam. Sein Statemente: „Ihr Deutschen macht einen Fehler. Ihr wollt immer über alles reden, reden, reden. Es gibt Menschen, mit den kann man nicht reden“. Die würden nur die Sprache der Gewalt verstehen (diplomatische Umschreibung für seine Handlungsempfehlung). Da hilft auch kein psychologisieren über eine „ungünstige Verarbeitung“.

Anna Martha
6 Jahre her

Getreu dem Werbesong für Perliner Pilsner, wo es heisst, „Berlin, Du bist so wunderbar.“ Ich glaube, die brauchen einen neuen Text, Vorschläge?