CSU-Mann Rosenberg: Deutschland steht an der Seite der Israel-Hasser

Im UN-Sicherheitsrat stimmt Deutschland meist gegen Israel.

Atilgan Ozdil/Anadolu Agency/Getty Images

Deutschland hat nach Meinung des bisherigen Repräsentanten der Bayerischen Staatsregierung in Israel, Godel Rosenberg, den bislang „massivsten Angriff gegen Israel bei den Vereinten Nationen gestartet“. Die Bundesregierung habe im UN-Sicherheitsrat vergangenes Jahr trotz aller Solidaritätsadressen fast durchweg gegen Israel gestimmt, kritisiert Rosenberg in einem Gastbeitrag im Monatsmagazin Tichys Einblick. Rosenberg war bis 2018 Repräsentant Bayerns in Israel und zehn Jahre lang Pressesprecher der CSU.

Unter Ausschluss der (Medien-)Öffentlichkeit
Parlamentarische Lizenz zum Dämonisieren Israels
In den meisten der 21 Abstimmungen 2018, die sich mit Israel befassten, habe sich Deutschland gegen Israel positioniert. 16-mal habe Deutschland den kritischen Resolutionsentwürfen zugestimmt, viermal enthalten und nur einmal dagegen gestimmt. „Warum besteht man auf dem Narrativ, Israels Sicherheit sei deutsche Staatsräson, wenn Berlin keine Gelegenheit auslässt, den Feinden des Judenstaates auf internationalem Parkett Tür und Tor zu öffnen?“, fragt Rosenberg. Während Israel ständig an den Pranger gestellt werde, gelte das für Länder mit erheblichen Menschenrechtsverletzungen nicht. „Im gleichen Zeitraum wurden Iran, Nordkorea und Syrien jeweils nur einmal verurteilt. Bei Syrien reden wir immerhin von einem seit 2011 andauernden Bürgerkrieg unter menschenverachtender Anwendung von Chemie- und Giftgaswaffen mit geschätzt mindestens 500.000 Toten. Elf Millionen Menschen sind immer noch auf der Flucht.“

Soll am deutschen Wesen die UNO genesen? Und Israel?
Dem deutschen UN-Botschafter Christoph Heusgen wirft der CSU-Politiker vor, sich im März 2019 im UN-Sicherheitsrat ohne Not an die Seite der Israel-Hasser gestellt zu haben. „Heusgen verglich die Raketen der Terrororganisation Hamas, die seit 2007 auf Israels Städte und Zivilisten tausendfach herabregnen, mit den Bulldozern, die Israel gegen Häuser im Westjordanland einsetzt. Diese rechtsstaatlich abgesicherte Strafmaßnahme richtet sich gegen Gebäude überführter Terroristen, die Morde gegen Menschen in Israel geplant und durchgeführt haben. Damit positionierte er die deutsche Außenpolitik plötzlich an der Seite der Israel-Hasser und ihrer Unterstützer.“

Deutschland und die EU-Länder messen laut Rosenberg mit zweierlei Maß. „Deutschland, wie die Mehrheit der EU-Länder, beklagt seit Jahren, Israel unterdrücke Palästinenser und Berlin sei sehr empfindlich, wenn es gegen die Kleinen und Wehrlosen geht. Das wäre eine Position, doch wann hat je ein deutscher UN-Botschafter seine Stimme erhoben, als es um die Rechte von Tibetern, Georgiern, Syrern, Armeniern, Kurden, Zyprioten oder Ukrainern ging? Vernehmbar ist Deutschland immer nur, wenn es um Palästinenser geht – und dann steht Israel am Pranger.“


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Kommentare ( 29 )

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Moses
4 Jahre her

Mit der Hilfe von Deutschland für muslimische Initiativen in UNO sieht es so aus: Im 2018 verabschiedete die UNO-Generalversammlung 26 Resolutionen gegen ein bestimmtes Land, und dieses Land war 21 Mal Israel.

Udo Kemmerling
4 Jahre her

Die UN sind die größte und verkommenste NGO der Welt. Unterwandert von islamischen Unrechtsstaaten und einer Flut von Feinden von Freiheit und Demokratie. Eine überflüssige Plattform zu Legitimierung jeglicher Unrechtsherrschaft! Was für ein Wunder, dass das dort versammelte Volk sich gegen Israel zusammenrottet?!? Austreten, abschaffen!

Biskaborn
4 Jahre her

Heute in Focus Online zu lesen, Israelischer Botschafter spricht mit allen Parteien nur mit einer grundsätzlich nicht, der AfD. Das heißt, mit seinen Feinden spricht man nicht aber mit denn letzten verbliebenen Freund, dann muss man sich bitte auch nicht wundern, bei so viel Naivität.

imapact
4 Jahre her

Wen kann das noch verwundern? Deutschland ist eines der „linkesten“ Länder der Welt und Proislamismus und proarabische Haltung sind tragende Säulen dieser Ideologie.

Armin V.
4 Jahre her

Solange Juden in Deutschland, allen voran Schuster und Knobloch, so gegen die AfD (also auch gegen mich als Wähler) hetzen, ist mir das völlig egal. Israelis sind auch wahrlich keine Heiligen! Wer über den Zaun klettert, wird einfach abgeknallt. Bei uns regten sich alle über Petrys angeblichem Schießbefehl auf, obwohl sie das niemals behauptet hatte. Bei Israel regt sich keiner auf. Da ist es ganz normale Verteidigung.
Bei uns wird sogar ein Tatort gedreht, wegen einem randalierenden kriminellen Nafri!

„Hochgradig beleidigend“: Israels Botschafter Jeremy Issacharoff will nichts mit der AfD zu tun haben.
Na dann lass es halt…

andreas donath
4 Jahre her
Antworten an  Armin V.

Ich sehe das – ebenfalls als AfD-Wähler und -Mitglied – ein wenig anders. Ich finde nicht, dass der Staat Israel irgendetwas verkehrt macht, wenn es seine jeden Tag aufs Neue massiv bedrohte Existenz verteidigt. Das ist er seinen Menschen einfach schuldig und das macht er völlig korrekt und als Rechtstaat, dem einzigen im Nahen Osten. In unseren „Alle sind gleich“-Wahn verkennen wir allzu leicht, wie es ist, von einem Heer von Barbaren umgeben zu sein, für die nur ein toter Jude ein guter Jude ist. Da helfen keine Stuhlkreise und Deeskalationsrunden, da muss man Härte zeigen, sonst wird man ausgelöscht.… Mehr

Moses
4 Jahre her
Antworten an  andreas donath

1. Verwechseln Sie bitte nicht Juden im Deutschland mit den Hofjuden. Es ist genauso aus, als im Bericht von Seehofer 90% von antisemitischen Erscheinungen von Rechten kommen bzw. nur 10% von Muslimen.
2. Der größte Teil von israelischen Media ist auch ganz links. Sie (ab)schreiben über AfD genau das Gleiche wie hiesige. Die Botschaft liest von beiden Seiten nichts Gutes über AfD.
3. Ich kann nicht ausschließen, dass er dazu noch ganz „maistriemlich“ sein wollte.

Ralf Poehling
4 Jahre her
Antworten an  andreas donath

Kann ich nur bestätigen.

Oberbayer80
4 Jahre her

Das mit der deutschen Staatsräson ist doch nur ein Lippenbekenntnis – hört sich einfach gut an, wenn man den obligatorischen Kranz in Yad Vashem niederlegt. Fakt ist, dass unsere weichgespülten Wohlfühlberufspolitiker und ihre wolkigen Wattebauschenwähler mit einem Land, einer Gesellschaft, einem Volk nichts anzufangen wissen, welches bereit ist, sein Erreichtes (gesellschaftlich, wirtschaftlich) kompromisslos mit wirklichen Taten zu verteidigen – da gehören neben Israel z.B. auch die USA dazu… wie die öffentliche Haltung in Politik oder Medien dazu ist, wissen wir hier alle. Kann’s mir nur so erklären: Wille zur Verteidigung –> evtl. Gewalt –> Gewalt –> Nazis Ich weiß, ziemlich… Mehr

andreas donath
4 Jahre her
Antworten an  Oberbayer80

„Kann’s mir nur so erklären: Wille zur Verteidigung –> evtl. Gewalt –> Gewalt –> Nazis Ich weiß, ziemlich simple Denke… aber genau die ausgeprägte Art von „komplexem“ Denken traue ich erwähnten Politikern, Journalisten und aufgeklärten, fortschrittlichen Demokraten „auf der richtigen Seite der Geschichte“ noch zu, mehr nicht.“ Klingt tatsächlich simpel, aber genau so ticken die. Hinzu kommt noch eine Ur-Aversion gegen alles Westliche und eine Ur-Sympathie für die 3. Welt und den Islam – egal wie barbarisch sich letztere, gerade auch gegenüber dem Staat Israel und den Juden – in Szene setzen. Fertig ist das üble Gemisch, in dem Israel… Mehr

schukow
4 Jahre her

Der Staat Israel ist der täglich zu erlebende Beweis dafür, daß Adolf Hitler und seine >> 40 Raubmörder ihr vielleicht wichtigstes Projekt, die „Auslöschung der jüdischen Rasse in Europa“, nicht erreicht haben. Wes Geistes Kind sind also diejenigen, die ein Problem »mit Israel« haben? Es wäre für die internationale Staatengemeinschaft finanziell und logistisch möglich, die arabischstämmigen Bewohner von Gaza-Streifen und Westbank unter großzügigster materieller Entschädigung in vertrauten arabischen Gebieten und Landstrichen anzusiedeln. Natürlich haben alle Menschen einen vitalen Bezug zu dem, was sie als Heimat empfinden. Aber wer würde sich einer friedlichen und wohlstandsvermehrenden Umsiedlung in eine kulturell nächstverwandte Region… Mehr

Ralf Poehling
4 Jahre her

Die deutsche Politik biedert sich an die islamische Mehrheit in der UN an.
Kein Wunder, die jetzige Politikergeneration ist das Resultat des Wirkens der ’68er. Und die hatten bereits ein unübersehbares Faible für den Islam und seine terroristischen Auswüchse, von denen man sich damals hat inspirieren lassen.
Alles fließt. Und vom Straßenkampf ist man dann über den Terrorismus in die Parlamente geflossen. Der Rest erklärt sich von selbst.

andreas donath
4 Jahre her
Antworten an  Ralf Poehling

Ich denke, Sie haben das seht treffend beschrieben. Der salonlinke Emporkömmling, der heute in führender politischer Position angekommen ist, mit zwei Ministerialbeamten-Gehältern in der Familie und Zweit-Van eines namhaften Herstellers in der Garage des nicht ganz billigen Plus-Energie-Hauses weitab von den Brennpunkten des Aufeinanderprallens nicht kompatibler Kulturen, lebt vor einem ganz anderen Horizont als der kleine Eigenheimbesitzer, der noch 15 Jahre an der Hypothek abzubezahlen hat und für sein kleines bisschen Wohlstand hart arbeitet. Der linksgestrickte Aufsteiger auf der Karriereleiter verklärt alles, was die 3. Welt und den Islam betrifft ethnoromantisch als edel und gut – im Sinne der Mär… Mehr

Ralf Poehling
4 Jahre her
Antworten an  andreas donath

Das Kompliment bzgl. treffender Beschreibung kann ich nur zurückgeben, Herr Donath. Das Problem der Anywheres ist folgendes: Mit steigender Erweiterung ihres physischen Horizonts, sinkt der soziokulturelle Horizont meist drastisch ab. Man gehört zu einer sehr kleinen und nicht repräsentativen Minderheit, reist zwar in alle Länder dieser Welt, bleibt aber dennoch zumeist unter sich und damit in der eigenen Filterblase. Man kennt die Welt aus abgeschotteten Touristenregionen, First Class Hotels, Tagungsräumen, etc., hat aber selten Kontakt zum gemeinen Volk und seinen Problemen. Oftmals wird man sogar durch Bodyguards abgeschirmt und in gepanzerten Limousinen eskortiert. Das gemeine Volk, also die Somewheres, stellt… Mehr

jugend_attacke
4 Jahre her

Warum muss Herr Rosenberg die Märchen vom Chemiewaffen- und Giftgaseinsatz durch Assad in Syrien heranziehen, um auf den eklatanten Antisemitismus der deutschen Bundesregierung unter Schirmherrschaft der Scharia Partei Deutschlands (SPD) und CDU (Grüne) aufmerksam zu machen?

Natürlich wird „Syrien“ als Staat nicht verurteilt, wenn es extremistische Gruppen waren, die diese Waffen eingesetzt haben.

Das hat aber mit der eigentlichen Thematik, dem Judenhass der linksgrünen, islamophilen Parteien, eh nichts zu tun.

Micci
4 Jahre her

„Im UN-Sicherheitsrat stimmt Deutschland meist gegen Israel.“ Und dagegen trat – Daumen hoch! – die FDP an. Sie fand auch einen, aber nur einen einzigen, Mitstreiter: die AfD. Und was erklärt der Botschafter Israels dieser Tage? „Israels Botschafter meidet jeden Kontakt zur AfD.“ (Schlagzeile in der ‚WELT‘) Dann beklagt er noch den zunehmenden Antisemitismus hier – ohne auch nur erahnen zu lassen, woher der kommen könnte. Dafür lässt er sich in diesem Zusammenhang lang und breit über hierzulande absichtlich missverstandene, wenn auch dämliche, Formulierungen von AfD-Vertretrn aus, so dass der unbedarfte Leser von ganz allein darauf kommen wird (soll?), wen… Mehr

Udo Kemmerling
4 Jahre her
Antworten an  Micci

Die Kommentarsektion der WELT läßt dort sehr tief blicken in links-antisemitische Untiefen und dumpf-linke Begeisterung für den sehr schwachen Auftritt des Herrn Issacharoff. Kein Wunder, dass bei so einem Wahlvolk das Außenamt in der Sache an Dummheit und Dreistigkeit nicht nachstehen will.