Blackbox KW 26 – Wahnsinn mit Methode

Angela Merkel schließt das Ozon-Loch, Jean-Claude Juncker spricht mit Aliens und Kim-Jong-Dumm findet in Alexis Tsipras einen neuen Freund. Und was macht die die schwarze Null?

Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs’ noch Esel auf, glaubte fälschlicherweise Erich Honecker. Und Schulz und Juncker, quasi Ochs’ und Esel der EU, sind auf dem besten Wege, das Völkerkompressionsexperiment Europäische Union zu Fall zu bringen.

Stur beharrt Schulz, der Wiederkäuer des „Noch mehr Europa“, nach dem Brexit auf seinem „Jetzt erst recht“ – im Grunde hat er auch nur diese eine Platte in seiner Jukebox (mit „Kampf gegen Rechts“ als zerkratzte B-Seite). Und Mit-Bonze Juncker liefert gerade mit seinen CETA-Sprüchen („schnurzegal“) die neueste politische Eselei.

Nun kann man natürlich nicht Schulz und Juncker die alleinige Schuld an der Zerstörung der Europäischen Utopie geben – sie liefern nur das passende Gesicht zur Lage.

Am Anfang stand – Ehre, wem Ehre gebührt – SPD-Kanzler Schröder (im Duett mit Streetgang-Kumpel Fischer), der nicht nur die weder wirtschaftlich, politisch oder sonst wie befähigten Griechen partout in sein Reich holen musste, und der gleich zu Beginn die Maastricht-Regeln rüpelhaft brach, auf dass sie heute nur noch Makulatur sind.

Am Ende steht CDU-Kanzlerin Merkel, die, von NGOs und Linkspresse getrieben, unbedingt Mater Asia et Africana spielen muss.

Auch im Englischen gibt es das „Fass ohne Boden“, von dessen weiterem Befüllen die Briten nun elegant Abstand nehmen wollen. Die Börsen scheinen das gut zu finden: Der Londoner Index Footsie ist seit dem Brexit sogar gestiegen. Von wegen Footsie-Bär!

Unterdessen verhöhnt die deutsche Presse Boris Johnson, der wohl nur angesichts seines koboldhaften Aussehens dem Vorwurf entgangen ist, ein Nazi zu sein. Aber er sei feige, weil er nicht als Prime Minister kandidiere und überhaupt ein Trottel. Sportlich betrachtet muss jedoch festgehalten werden: BJ wollte seinen Erzfeind Cameron abschießen und die Briten aus der EU holen. Im Fußball nennt man das Ergebnis 2:0.

Gerade wollen wir unsere Aufmerksamkeit von der Europäischen Union abwenden und uns den Verrückten in der Heimat zuwenden, als uns die Rede Jean-Claude Junckers zum Brexit einen ordentlichen Schreck versetzt – vor allem, weil wir gerade den Film „Independence Day II“ gesehen haben.

„Sie müssen wissen,“ sagt der Chef der EU-Kommission, „dass jene, die uns von weitem beobachten, beunruhigt sind. Ich habe gesehen und gehört, dass Führer anderer Planeten beunruhigt sind, weil sie sich dafür interessieren, welchen Weg die Europäische Union künftig einschlagen wird.“

Um Himmels Willen! Welche Planeten meint er? Mars? Pluto? Dilirion?

Und noch eine kleine Brexit-Nachlese: Englisch soll in Europa keine Amtssprache mehr sein, fordern Hinterbänkler. Blöd für Oettinger, der so hart an seinen Sprachkenntnissen gearbeitet hat. Und Nigel Farange schenkte den EU-Parlamentariern den netten Satz ein: „Ich weiß, dass fast niemand von Ihnen je einer richtigen Arbeit nachgegangen ist“, worauf ausgerechnet Präsident Schulz anmerkte: „Das dürfen Sie so nicht sagen.“

Nun aber genug des Tadels! Es darf gefeiert werden, denn es ist wissenschaftlich erwiesen: Merkel schließt das Ozon-Loch! Ja, wer auch sonst?

Das kann die SPD natürlich unmöglich auf sich sitzen lassen, weswegen die Partei jetzt das Weltklima rettet. Im Alleingang! In 14 Jahren wird es nur noch Elektroautos bei uns geben und Fahrräder. Ganz viele Fahrräder. Öl- und Gasheizungen verboten. Wer friert, soll gefälligst das Fenster schließen, einen dicken Pullover anziehen, oder in Spanien überwintern. Fleisch gibt’s nur noch sonntags oder mit Sondergenehmigung des örtlichen Parteibüros. Eine „Kommission“ mit vielen Kommissaren wird die Mission überwachen, die „Finanzierung ist noch unklar“. So ähnlich zitiert die FAZ aus dem „Klimaschutzplan 2050“. Dem Bürger muss das ganze natürlich gut erklärt werden. Das hat ja schon bei der Flüchtlingskrise prima geklappt.

Ein gutes Jahr vor dem nächsten Wahltag ist schon mal Zahltag. „Die Sozialausgaben steigen auf Rekordhoch“, meldet die Welt. Und die FAZ rechnete aus: „Zurzeit zahlen die Beitragszahler für Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung 39,8 Prozent ihres Einkommens. Dabei wird es aber nicht bleiben.“ Merke dir, Wähler: Was Nahles dir gibt, holt sich ein anderer Menschenfreund ganz schnell wieder zurück. Überhaupt gilt für uns Steuer- und Beitragszahler der alte Trostspruch: Unser Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anderes.

Finanzminister Schäuble behauptet, trotz Flüchtlingskosten, Aufrüstung, steigender Sozialausgaben und Euro-Risiken „die schwarze Null“ bis 2020 halten zu können. Es sieht eher danach aus, dass die Risiken schwarze Löcher sind. Und Schäuble als „schwarze Null“ in die Geschichte eingeht.

Es war recht einsam um Sigmar Gabriel, den armen Hund, auch in seiner Partei. Nun hat er endlich einen neuen Freund gefunden. Nein, nicht Volker Beck, sondern Alexis Tsipras! Das Schlitzohr, das EU und IWF alles versprach und so gut wie nichts hielt, seifte seinen Besucher unter der Smogglocke Athens ein wie ein Bademeister in einem türkischen Dampfbad. Investigativ-Genies vom Spiegel fingen folgendes Gezirpe ein:

„Wir progressiven Führer Europas müssen zusammenhalten“, sagt Tsipras.

Gabriel: „Du bist aber progressiver als ich.“

Tsipras flirtet zurück: „Ich bin radikaler als du.“

Und deutlich schlauer, müssen wir hinzufügen, denn Kim-Jong-Dumm der SPD versprach seinem neuen Freund das Blaue vom Himmel – was wir dann natürlich bezahlen dürfen.

Im SPD-Homeland NRW – eine Art Modellstaat für die DDR 2.0 – wirken zweifellos die begabtesten sozialistischen Rechenkünstler. In Bochum hauen die rotgrünen Weltenlenker jedes Jahr 20.000 Euro pro Flüchtling für Kost und Logis aus dem Fenster. Wie gesagt, Bochum, nicht Sylt oder Starnberger See. Das sind mal eben 30% mehr als „in der kommunalen Familie“ üblich.

In der Nachbarstadt Essen sorgt ein Genosse dafür, dass ein schöner Batzen der Kohle wenigstens in der Familie bleibt. In seiner. Er betreibt ein Asylheim für 600.000 Euro Miete pro Jahr.

Die parteilose Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat in einer Wutrede den Parteien die Leviten gelesen. Über erhöhte Etat-Ansätze würden „Klüngel-Depots“ geschaffen, mit denen Politikern „Wünsche erfüllt würden“. Karriere würde nur über Parteizugehörigkeit gemacht. Von den 17.000 Mitarbeitern der Stadtverwaltung seien viele nur hier, „um Schmerzensgeld zu bekommen.“ Die SPD ist empört. Ist aber auch äußerst ungeschickt, Parteilose in Ämter zu wählen!

Die Bundespräsidentenwahl in Österreich muss wegen „verschiedener Formalfehler“ wiederholt werden. So was wäre bei uns undenkbar. Nicht das Wahlversagen. Die Gerichtsentscheidung.

Die Generalstaatsanwältin der USA wartet nur auf „eine Empfehlung“ des FBI, um gegen Hillary Clinton ein Strafverfahren wegen der Email-Affäre zu eröffnen. Das wäre eine unbezahlbare Werbung für die US-Serie „Orange is the new Black“, wenn Hillary Clinton statt ihrer Mörkel-Hosenanzüge das Gefängnis-Orange tragen müsste.

Weil der Weltpolizist USA schwächelt, muss der Hilfs-Sheriff ran, denkt sich Ursula von der Leyen. Mit einer Begeisterung, wie man sie nur 1914 kannte, will Flinten-Uschi deutsche Soldaten an die Front schicken. Egal, welche Front, egal wo. Verkehrte Welt: die deutschen Männer werden weibisch, die Weiber radikal.

Der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, tönt selbstbewusst: „Ich sehe uns nicht als Übernahme-Kandidaten!“ Kein Wunder, bei den Leichen, die noch im Keller liegen …

6:5 gegen Italien! Die rotgrüne Jugend muss derzeit viel ertragen und tapfer sein.

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