Schluss mit den Leidmedien

Bunt muss es sein, um mal den Wahlspruch der Welcome-Klasse zu zitieren. Wir brauchen eine bunte Vielfalt bei den Meinungsführern in den Medien.

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In den letzten Tagen war wieder exemplarisch der Meinungskampf zu beobachten, den die Leidmedien gegen unliebsame Ansichten führen. Nach Trump war nun der Österreicher Hofer dran. Besonders unrühmliche Propagandasendungen lieferten der Deutschlandfunk und das Deutschlandradio ab. In scheinheiliger Manier unter dem Deckmantel der neutralen Berichterstattung wurde dort gegen Hofer polemisiert, was das Zeug hält. Wohl in der stillen Hoffnung, Österreicher würden sich davon manipulieren lassen.

Amis: dumm, fett, schießwütig

Leider hielten sich die Amerikaner nicht an die Vorgaben der deutschen Medien, was diese in ihrer Meinung bestätigte: Der weiße Durchschnitts-Amerikaner ist dumm, ungebildet und hat keine Kultur, was man ja schon daran sieht, dass er ständig Hamburger frisst und literweise Cola säuft. Insbesondere tun das die Trump-Wähler, die aus Langeweile, weil arbeitslos, jeden Tag ihre Frau verprügeln und zur Abwechslung mit ihrem 45-Colt wahlweise auf Schwarze oder Mexikaner schießen. Wenn dann die Munition ausgegangen ist, muss halt die Diskriminierung herhalten.

Und die Österreicher? Fast die Hälfte haben ja den Gottseibeiuns gewählt. Deren Unterschied ist, dass sie keine Schwarzen, keine Mexikaner und keine Colts haben. Die Abgehängten, der White Trash, der weiße Abfall wählt falsch, denkt falsch, verhält sich falsch, isst falsch, hat den falschen Humor, spricht die falsche Sprache, eigentlich ist bei ihm alles falsch. Deshalb muss man denen die richtige Meinung geigen. Bis zum Erbrechen, solange, bis sie es kapieren. Und wenn sie dazu zu blöd sind, muss man sie ausgrenzen und abwerten, natürlich im Dienst der guten Sache. So denkt sich das die politisch korrekte Ökobourgeoisie, die die Medien beherrscht.

Rassismus sind die Anderen – wir doch nicht, sagt die p. c. Kaste. Aber doch. Es ist eine versteckte Form des ab- und ausgrenzenden Rassismus, wie er gegenüber Pegida, AfD-Anhängern und anderem weißen „Pack“ geäußert wird. Dieser wird dann als Kampf für das Gute, als der gute Kampf gegen „Rechts“ bemäntelt. Und natürlich schlagen dann Einzelne z. B auf Facebook in grober Form zurück. Das dient den Medien wiederum als Begründung für den noch intensiveren Kampf. Dabei sollte man nicht aus den Augen verlieren: Auf der einen Seite geht es um eine institutionalisierte, flächendeckende von den Steuerzahlern bezahlte Erziehung zur „richtigen“ Meinung  – auf der anderen Seite um Einzelne, die sich nicht repräsentiert und an die Wand gedrängt fühlen.

Meinungsvielfalt in den Medien?

Natürlich, sagen die Meinungsmacher und servieren den nächsten tendenziösen Bericht über Gott und die Welt und die armen muslimischen Frauen in Deutschland, die hemmungslos von der AfD unterdrückt werden. Zu ihrem Schutze müssen sich die Damen deshalb in Schleier hüllen oder Kopftücher tragen. Verständlich, Schande über die AfD, die sie dazu zwingt. Allah, oder Gott möge sie strafen, was für einige in den christlichen Kirchen kein Unterschied mehr zu sein scheint.

Meinungsvielfalt bei den Medienmachern? Natürlich sagen sie, wir üben Selbstkritik. Wir müssen die Abgehängten mitnehmen. Schon das Wort ist verräterisch. Mitnehmen, wohin? Zu dem Ziel, das die Medien-Fahrer vorgeben? Da wollen die Abgehängten aber gar nicht hin. Zudem sind nicht sie die Abgehängten, sondern es ist die Politik- und Medienkaste, die in einer Parallelgesellschaft lebt und keinerlei Absichten hat, sich zu integrieren. Auch für die Medienvertreter würde ich verpflichtende Integrationskurse vorschlagen. Jahre wären da nötig.

Meinungsvielfalt bei den Meinungsmachern? Natürlich sagen sie, und präsentieren mit anklagender Stimme die abenteuerlichsten Facebook-Eintragungen. Schon mal darüber nachgedacht, warum viele Menschen dahin fliehen. Weil der White-Trash blöd ist? Nein, weil viele Menschen es leid sind, sich von den immer gleichen Meinungsbeiträgen der immer gleichen Opinon-Leader gehirnwaschen zu lassen.

Da lassen sie ihr Gehirn mal lieber woanders waschen. Andere Friseure haben vielleicht neue Ideen für die Kopfwäsche.

Und wenn dann die selbstmitleidige Selbstkritik inszeniert wird, dann wird so lange um den heißen Brei herumgeredet und mit dem Finger auf andere gedeutet, bis es der Sau graust. Eines immerhin haben die geklonten Meinungsmacher begriffen: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Also jammern sie und werfen mit anklägerischer Miene eine Handvoll Sand an die Wand und streuen sich dann eine Fingerspitze Asche aufs Haupt.

Meinungsvielfalt? Natürlich sagen sie, solange alle Moderatoren das Gleiche von sich geben.

Mediendemokratie? Es gibt keine Mediendemokratie, solange die Meinungsführer die immer gleiche Soße übers Volk kippen. Und das Volk schluckt und schluckt und scheidet, zwar mit leisem Unbehagen, aber eben dann doch das wieder aus, was es eingetrichtert bekommt. Der Nürnberger Trichter steht heute in Berlin und beim ZDF in Mainz.

Und wie wäre eine Mediendemokratie herzustellen?

Eigentlich ganz einfach. Die vielen Master der Schwätzshows müssten komplett unterschiedliche Grundeinstellungen haben. Dann würde auch ganz Unterschiedliches mit unterschiedlichem Ergebnis diskutiert werden. Das wäre Schau. Das wäre Schwätzschau. Es kann nicht sein, dass es keinen Schwätzmeister in den öffentlichen Medien gibt, der die Meinung großer Teile des Volkes repräsentiert. Das ist politischer Feudalismus, das ist ein Ständestaat der Medien: Der politisch korrekte linkegrüne Stand hat die Medien übernommen und bestimmt dadurch die Meinungsbildung des Volkes. Da bilden die privaten Medien keine Ausnahme.

Es ist das Gegenteil von Mediendemokratie, wenn Merkel der immer gleichen Schwätzmeisterin huldvoll die Gelegenheit gibt, ihre Regierungserklärung abzuliefern. Es ist das Gegenteil von Mediendemokratie, wenn Will devot zur Kanzlerin aufschauend, sich selbst zum Stichwortgeber degradiert. Kommt aber ein AfD-Gast in die Schau, wird dieser mit tendenziösesten Einspielern und härtesten Nachfragen konfrontiert. Hier Inquisition – dort Liebedienerei.

Das gleiche gilt für die Nachrichtenshows, die die immer gleichen Inhalte von morgens bis abends mit immer gleicher Tendenz über das Volk ergießen.

Wir brauchen kein Dutzend Kleber-Clowns oder massenhafte Slomkas Clones. Alternativlos sieht sich nur Merkel und die ganze versteinerte Medienlandschaft. Wir brauchen Alternativen für Deutschland, für die ganze westliche Kultur. Und das auch in der künstlernden Kultur, nicht nur in Presse und Politik. Wenn wie die Lemminge alle in die gleiche Richtung rennen, ist das nicht nur in der Kunst unsäglich langweilig sondern der Absturz der Gesellschaft vorhersehbar.

Ganz ohne Leser geht es doch nicht

Bunt muss es sein, um mal den Wahlspruch der Welcome-Klasse zu zitieren. Wir brauchen eine bunte Vielfalt bei den Meinungsführern in den Medien. Sarazzins welcome! Und alle, die in den Medien andere wichtige Denkhaltungen repräsentieren und heute höchstens als Sündenböcke auftauchen. Allerdings scheint die Betonfront aufzubrechen: Der Stern steig auf Berichte ein, dass die Tagesschau den Bericht über Freiburg als regionales Details abgetan hat. BILD traut sich die Schlagzeile: „Die große Debatte um das Frauenbild von Flüchtlingen“. Offensichtlich wirken schnell fallende Auflagen bewußtseinserweiternd: Ganz ohne Leser geht es eben doch nicht.

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