Nach Köln: Schlimm darf nicht schlimmer werden

Sind alle Muslime Vergewaltiger? Oder alle Männer? Alle arabischen? Alle Oktoberfestbesucher? Was hat Kultur damit zu tun? Najib Karim wirft einen nüchternen und ausgewogenen Blick auf die aufgeheizte Debatte.

Die Zivilisation ist ein Gewand, das der Mensch trägt, um seine Hässlichkeit zu verbergen. Nicht nur die Übergriffe gegen Frauen in der Kölner Silvesternacht, sondern auch viele Kommentare und Schlussfolgerungen danach zeigen, dass der Mensch dieses Gewand nur allzugerne auszieht, wenn auch alle um ihn herum nackt sind. Denn eigentlich ist es ihm im Gewand der Zivilisation zu unbequem und zu beengt.

Köln als Wendepunkt

Die CDU bezeichnet Köln als Wendepunkt in der Flüchtlingspolitik. Dabei hätte die Silvesternacht von Köln auch ein zivilisatorischer Wendepunkt werden können. Ein Wendepunkt im Umgang der Gesellschaft mit sexualisierter Gewalt. Hierzu hätte man die richtigen Fragen stellen und darauf die richtigen Antworten finden müssen. Es wird diesen Wendepunkt nicht geben, weil allzuviele die falschen Antworten auf die falschen Fragen liefern.

Die ersten Fragen, die man stellen müsste, wären: Wie hilft man den Opfern, wie verhindert man weitere Opfer und was sind die Ursachen und wie bekämpft man diese? Und zwar in dieser Reihenfolge. Stattdessen folgert man entweder, dass das Abendland unter dem Ansturm barbarischer Horden von Arabern und Nordafrikanern untergeht oder dass die Aufnahme hunderttausender Menschen schon ohne Probleme gut gehen wird. Herr Abdel-Samad stellt wieder mal fest, dass der Islam, wie in seinem Buch für 19,99 Euro nachzulesen, an allem Schuld sei und Scientology bietet bestimmt demnächst einen Clearing-Kurs für Vergewaltigungsopfer und Vergewaltiger an. Profiteure überall.

Es fehlt die Empathie mit den Opfern

Dabei mag das alles auf seine Art als Ursachenanalyse taugen, zeigt allerdings erstaunlich wenig Empathie mit den Frauen, die mit den Erfahrungen in Köln jetzt weiterleben müssen. Vernünftige erste Schritte wären stattdessen die Forderung nach verstärkter Opferbetreuung im Anschluss an Großveranstaltungen und nach einer größeren Polizeipräsenz und somit einer personellen Aufstockung der Schutzkräfte bei Großereignissen. Man mag jetzt zu Recht einwenden, dass es nicht angehen kann, dass man sich steigender Kriminalität nur reflexhaft mit mehr Polizei, Opferbetreuern und Anwälten erwehrt, aber bevor man den Ursachen der Kriminalität nicht Herr wird, bleibt einem nur diese Option.

Der kluge Leser verdreht jetzt die Augen: „Wenn wir die Kriminellen nicht reinlassen, dann brauchen wir auch nicht mehr Polizisten.“ lautet seine korrekte Analyse. Klug ist es allerdings auch, vor jeder Analyse die immer stärker verpönte Wissenschaft zu bemühen, die erstaunlicherweise bislang weder von Politik noch von Medien um Rat gefragt wurde.

Ein Viertel der sexuellen Übergriffe geschehen bei Massenveranstaltungen

Im August 2015 erschien z.B. im Emergency Medicine Journal, einem wissenschaftlichen Fachmagazin für Notfallmedizin, die Studie von Dr. Kari Sempsel über sexuelle Übergriffe auf Massenveranstaltungen. Dr. Sempsel ist medizinische Leiterin des Betreuungsprogramms für Opfer sexueller Gewalt am Ottawa Hospital in Kanada und untersuchte sexuelle Übergriffe gegen Frauen im Jahr 2013. Ein Viertel der gemeldeten sexuellen Übergriffe erfolgte auf Massenveranstaltungen wie z.B. Versammlungen zur Silvesternacht.

Feiertage, bei denen es zu öffentlichen Versammlungen und kollektivem Alkoholkonsum kommt, erhöhen laut Studie die Anzahl von sexuellen Übergriffen von Männern gegen Frauen. Offensichtlich taten sie dies bereits vor Köln und ungeachtet jedes kulturellen oder religiösen Kontextes. Wichtige Faktoren, die die sexuellen Übergriffe auf Massenveranstaltungen laut Studie begünstigen, sind der freiwillige Alkohol- und Drogenkonsum, das junge Alter, freie Feiertage und Anonymität, sowie eine Zuschauermentalität, die Passanten bei Großveranstaltungen davon abhält bei beobachteten Belästigungen den Opfern zu Hilfe zu kommen.

Feiertage, Alkohol und Männer sind eine gefährliche Mischung

Hieraus leitet die Wissenschaft einfache Ratschläge für Massenveranstaltungen ab: Sicherheitskräfte sollten nicht nur an den Randpunkten von Massenveranstaltungen lokalisiert sein, wie z.B. Zu- und Ausgängen, sondern auch inmitten der Menschenmengen verteilt agieren, man sollte mit Freunden ausgehen und mit diesen zusammenbleiben, sich gegenseitig im Auge behalten und seine Grenzen beim Alkohol- und Drogenkonsum kennen. Dies gilt wohlgemerkt für alle Arten von Massenveranstaltungen, die an Feiertagen stattfinden. Freie Feiertage, Männergruppen, Alkohol und Frauen ohne Begleitung sind die vier Zutaten, die anscheinend weltweit und universell gültig zur allgemeinen Frauenjagd ermuntern.

Ganz unabhängig davon und nebenbei bemerkt ist die Quote von sexuellen Übergriffen gegen Frauen im familiären, beruflichen und freundschaftlichen Umfeld in allen Kulturen dieser Welt sehr viel höher als Angriffe auf Massenveranstaltungen. Die meisten Frauen, die Opfer sexualisierter Gewalt werden, kennen ihre Täter und bringen diese in den seltensten Fällen zur Anzeige, ob es nun in Japan, Indien, Ägypten, Russland, Deutschland oder in den USA geschieht.

Nun sind nicht alle Männer Belästiger und Vergewaltiger, ganz im Gegenteil, die meisten verhalten sich Frauen gegenüber so friedfertig und respektvoll, wie Frauen es sich zu Recht wünschen, dennoch gibt es einige Muster bei sexualisierter Gewalt, die man sich anschauen sollte und bei denen männliches und weibliches Verhalten ihre Rollen spielen.

Weltweite Vergewaltigungskultur

Ein kleiner Abriss von Massenvergewaltigungen auf dieser Welt mag hierzu einiges erhellen. Wobei Deutschland mit den eigenen Skandalen, wie z.B. der Odenwaldschule etc., ausgespart bleiben soll, da hier die Übergriffe von Köln nicht relativiert, sondern die Ursachen sexualisierter Gewalt ganz allgemein betrachtet werden müssen.

Steubenville

Feiertage, Männergruppen, Alkohol, jugendlichen Leichtsinn und unbegleitete Frauen gibt es kaum häufiger als an US-amerikanischen Hochschulen und High Schools, aber auch in Bildungseinrichtungen und Sportvereinen angelsächsischer Länder und entsprechend zahlreich sind die Berichte von ritualisierten Massenvergewaltigungen von dort, wobei daraus nicht abzuleiten ist, dass dort sexualisierte Gewalt häufiger wäre als andernorts, auch wenn Studien davon ausgehen, das fast jede dritte Studentin in den USA Opfer sexueller Gewalt während ihres Studiums wurde. Vielmehr scheint es so zu sein, dass dort mehr Fälle aufgedeckt werden, teils aber nach erheblichem Widerstand.

Der Skandal von Steubenville im Bundesstaat Ohio zeigte z.B. 2012 auf, wie Medien, Strafverfolgungsbehörden, Justiz und die Bevölkerung sich auf die Seite von Vergewaltigern gegen ein minderjähriges Opfer stellen können. Erst durch das Eingreifen einer Hacker-Gruppe, die das stolz gedrehte Vergewaltigungsvideo der Vergewaltiger veröffentlichte und von dem die lokalen Strafverfolgungsbehörden zuvor noch behauptet hatten, dass dort nichts zu sehen wäre, was eine Verfolgung der Anschuldigungen rechtfertigen würde, kam es zu einem öffentlichen Aufschrei.

Davor hatte eine gesamte Kleinstadt sich schützend vor das lokale High School Football-Team gestellt, welches ein 16-jähriges Mädchen vergewaltigt und anschließend auf dessen bewusstlosen Körper uriniert hatte. Die Mütter in dieser Stadt schützten ihre Söhne und gaben dem Mädchen die Schuld, welches bewusstlos von mehreren Football-Spielern über Stunden hinweg vergewaltigt wurde. Steubenville ist kein Einzelfall. Ereignisse wie das von Steubenville werden in sogenannten Gangster-Rapsongs, die auf unzähligen mp3-Playern und Smartphones unserer Jugend gehört werden, glorifiziert. Der nette junge Mann, der an der Kasse brav seinen veganen Schokoriegel bezahlt, lässt sich nicht selten durch seine schicken Beats-Kopfhörer dabei täglich mit frauenverachtenden Gewaltfantasien berieseln. Aber auch in ganz anderen Kulturkreisen beobachtet man ähnliche Phänomene.

Waseda

An der elitären Waseda-Universität in Japan führte ein Studentenverein namens Super Free regelmäßig Massenvergewaltigungen von Frauen auf Studentenfeiern durch. Die Frauen wurden dabei unter Drogen gesetzt, gefilmt und mit der Androhung der Veröffentlichung der Aufnahmen später davon abgehalten, zur Polizei zu gehen. 2003 wurden die Verbrechen aufgedeckt. Mehrere hundert Frauen wurden auf diese Art und Weise von mehreren Männern nacheinander auf den Feiern vergewaltigt. Die Feiern wurden nur zum Zwecke der Vergewaltigungen organisiert und auf die Vergewaltigungen hin optimiert.

Dutroux

Die Dutroux-Morde an entführten und sexuell missbrauchten Mädchen und Frauen in Belgien führten zu keiner wirklichen Aufklärung über die Kunden und Hintermänner Dutroux‘ in der belgischen Gesellschaft. Nie wurde ermittelt, wer Dutroux nach jeder Entführung und Ermordung kleine Vermögen auf sein Konto überweisen ließ, aber die Ermittlungen führten zum Tod von 27 Zeugen und des zuständigen Staatsanwaltes.
BBC

Mit den verurteilten Sexualstraftätern Stuart Hill und Rolf Harris trugen auch britische Medien-Ikonen des BBC zur jahrelangen Vergewaltigung von Frauen bei, konten dabei aber nicht eine 60-jährige Verbrechenskarriere wie Jimmy Savile erreichen. Obwohl man bereits seit 1963 von seinen Vergewaltigungen wusste, wurden sämtliche Anschuldigungen gegen ihn von den Medien unter dem Deckel gehalten und erst nach dessen Tod bekannt. Berühmt wurde das Interview mit dem Sex Pistols Sänger John Lydon von 1978, bei dem dessen Anschuldigungen gegen Savile und die Behauptung, dass die Medien Saviles Vergewaltigungen decken würden vor der Ausstrahlung von der BBC rausgeschnitten wurden. Das vollständige Interview wurde erst nach Saviles Tod bekannt.

Blinde Justiz

Es gibt zahlreiche solche Skandale überall auf der Welt. In fast jedem der Fälle gab es irgendwann Verurteilte, von denen jedoch bemerkenswert viele nur sehr sanftmütig verurteilt wurden. Ein Schuldirektor, der, gerichtlich nachgewiesen, Vergewaltigungen unter den Teppich kehrte, wurde z.B. als Strafmaßnahme an eine andere Schule versetzt, wo er weiter als Schuldirektor tätig war, ein anderer Beteiligter zu 80 Tagen Sozialarbeit verurteilt. Bemerkenswert ist, wie schweigsam Justiz und Gesellschaft die Vergewaltigungen meistens zu ignorieren versuchen. Besonders bedrückend demonstriert dies eine Videoaufnahme von 2011 aus einem US-Gericht in Clark County, Nevada, wo die Richterin dem Opfer sexualisierter Gewalt den Rücken zudrehte und ihre Hilferufe bewusst überhörte, während der Straftäter, ein Gerichtspolizist, das Opfer mit Gewalt davon abhielt, ihre Aussage gegen ihn machen zu können. Das alles in Anwesenheit der kleinen Tochter des Opfers.

Das alles ist schlimm und muss bekämpft werden. Gegenwärtig geht es aber darum, dass aus schlimm nicht schlimmer wird. Denn schlimmer geht es allemal.

Schicksal von Vergewaltigungsopfern in Gottesstaaten

Alles Erwähnte nimmt sich nämlich bescheiden aus zu dem, was in selbsternannten Gottesstaaten wie Saudi-Arabien oder Iran passiert. Dort leben Vergewaltigungsopfer oftmals in der Gefahr, vom Gericht wegen sexueller Unzucht zum Tode verurteilt zu werden, sollten sie es wagen, die Vergewaltigung durch eine Anzeige an die Öffentlichkeit zu bringen. Selbst die eigenen, vorgeblich auf die Familienehre bedachten Angehörigen halten es in solchen Fällen nicht selten für opportuner, das Vergewaltigungsopfer umzubringen und somit den Makel zu tilgen, als deswegen mit der Familie des Täters eine Fehde zu beginnen. Mit dem Islam hat ein solches Verhalten insofern zu tun, als dass ein vorislamisches, archaisches Stammesverhalten durch den Islam nicht beseitigt werden konnte, sondern stattdessen die Deutungshoheit über den nun dadurch verfälschten Islam gewonnen hat.

Das eigentliche Tabu ist nicht das Verbrechen, sondern die Aufklärung

Überall auf der Welt ist nicht die sexualisierte Gewalt tabuisiert, sondern die Verfolgung und Bestrafung sexualisierter Gewaltdelikte. Dies muss sich ändern. Wichtig ist daher eine Verschärfung des Strafrechtes.

Angesichts der zahlreichen Massenvergewaltigungsskandale und deren unterschiedlichen Mustern lehnt man sich wahrscheinlich nicht allzuweit aus dem Fenster, wenn man die Vermutung ausspricht, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein angesehener und erfolgreicher Familienvater, der irgendwo auf der Welt Mitglied eines elitären Studentenclubs oder eines lokal angesehenen Sportvereins war, in seiner Jugend ein Mädchen vergewaltigt hat, genauso hoch oder niedrig ist, wie die Wahrscheinlichkeit, dass ein mittelloser Flüchtling ein Vergewaltiger ist. Religion und kultureller Hintergrund spielen hierbei genauso wenig eine Rolle wie sozialer Status. Einzige Ursache für diese globale Herabwürdigung der Frau sind die jeweiligen Frauenbilder, die sich zwar unterscheiden können, die Frau aber immer unterhalb des Mannes als ein Objekt zu seiner Verfügung ansiedeln.

Die Antwort des freiheitlichen Rechtsstaates

Für die Aufarbeitung der Übergriffe in Köln und anderswo haben diese Fakten dennoch keine Bedeutung. Jede Straftat ist individuell zu verfolgen und jedes potentielle Opfer ist zu schützen. Es gilt jedes mögliche Verbrechen zu verhindern. Flüchtlinge sind keine besseren Menschen, weil sie anderswo vielleicht Opfer waren. Sie sind aber auch keine schlechteren Menschen, weil sie hier vielleicht Zuflucht suchen.

Kulturelle Unterschiede spielen zwar keine Rolle bei Regelverstößen, jede Kultur weiß, dass man sich an die Regeln der Gastgeber zu halten hat, jede Kultur weiß, dass man Frauen nicht unsittlich berührt oder vergewaltigt, aber sie spielen sehr wohl eine Rolle beim Umgang mit Regelverstößen. Männer, die ein Justizsystem nur strafend und nicht erziehend erlebt haben, werden auf unsere Gesellschaft und ihre pädagogischen Sanktionen anders reagieren als Einheimische, dennoch muss vor dem Gesetz jeder gleich sein und gleich behandelt werden bei Regelverstößen.

Dies ist ein nicht zu unterschätzendes Problem. Jemand, der für eine Straftat nach eigener Einschätzung gar nicht bestraft wird, wird daraus die Lehre ziehen, dass er mit seinen Straftaten ungehindert weiter machen kann. Natürlich ist es dann am einfachsten, den Problemen, die aus unterschiedlichen Gesellschaftsvorstellungen und Kulturen resultieren, aus dem Wege zu gehen, indem man Männer mit einem anderen Verständnis von Rechtsstaatlichkeit die Einreise verwehrt oder diese ausweist.

Auch Flüchtlinge tragen Verantwortung für ihre Taten

Man muss sich hierbei davor hüten, zu verallgemeinern, deswegen wäre es falsch alle Flüchtlinge als mögliche Kriminelle zu behandeln. Jeder Flüchtling trägt aber auch Verantwortung für sein Handeln und sein Leben. Es ist nichts unmoralisches und rassistisches oder rechtsradikales daran, ausländische Straftäter nach geltendem Gesetz zu bestrafen und nach der Strafe des Landes zu verweisen.

Wenn jemand tatsächlich verfolgt ist und um sein Leben im Heimatland fürchten muss, wäre eine Rückführung ins Heimatland aufgrund eines Diebstahls oder Überfalls gleichbedeutend mit der Todesstrafe, aber wenn jemand tatsächlich um sein Leben fürchtet, über Meere und Kontinente flieht, dann setzt er in Sicherheit angekommen sicherlich nicht sein Leben für ein Smartphone aufs Spiel.

Die tatsächliche Gefährdung von Leib und Leben als Fluchtsursache ist daher bei einem straftätigen Flüchtlin zumindest fraglich. Ein solcher Straftäter muss die Folgen seines Tuns tragen und man kann ihm in letzter Konsequenz die Ausweisung auch zumuten, denn auch die ganz banale Flucht vor der Strafverfolgung aufgrund krimineller Aktivitäten kann ein Fluchtgrund nach Deutschland sein.

Manche Menschen brauchen kein Asyl, sondern Hirn

Wer dies ausspricht ist kein Rechter, sondern sieht die Dinge, wie sie nun mal auch sind. Auch soziale Ungerechtigkeiten können nicht als Entschuldigung herhalten. Durch ihre Ankunft in Deutschland sind straffällig gewordenen Flüchtlinge eben jenen sozialen Ungerechtigkeiten entkommen, die vielleicht zur Kriminalisierung geführt haben. Sie haben nun Zugang zu Sicherheit, Bildung, Chancen. Der Flüchtling, der dies nicht begreift, braucht kein Asyl, der braucht ein neues Hirn. Man tut den wirklichen Flüchtlingen keinen Gefallen damit, dies zu ignorieren, und man muss einen Weg finden, mit solchen straffälligen Flüchtlingen umzugehen, ohne andere Flüchtlinge in Sippenhaft zu nehmen und ohne allen Flüchtlingen einen Persilschein auszustellen. Auch wenn Flüchtlinge nicht krimineller als andere Menschen sind, hat jedes Land und jede Gemeinschaft das Recht, den Zuzug krimineller Individuen zu begrenzen und hierzu geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Antworten des Strafrechts

Eine Verurteilung durch ein ordentliches deutsches Gericht nach einer Straftat sollte daher in der Tat ein geeignetes Mittel sein, um den Verlust des zeitweiligen Aufenthaltsrechtes zu begründen. Auch für die praktischen Probleme, die sich meist daran anschließen, gibt es rechtsstaatlich und ethisch vertretbare Lösungen, man muss sie nur einsetzen und anwenden.

Verurteilte Straftäter, die keine Ausweise haben und Angaben zu Identität und Herkunftsland verweigern, könnten in Beugehaft genommen werden. Ersttäter können je nach Schwere und Umstände der Straftat zu Bewährungsstrafen verurteilt werden, wo der Verstoß gegen Bewährungsauflagen zur sofortigen Ausweisung führt. Schwere Straftäter, Wiederholungstäter und solche, die gewerbsmäßig oder organisiert kriminell aktiv sind, können sofort ausgewiesen werden. In Fällen, wo die Aufnahme durch das Heimatland verweigert wird, sind die Strafen hierzulande abzusitzen und die Bewegungsrechte der Straftäter nach der Freilassung einzuschränken, damit eine bessere Kontrolle und Eindämmung illegaler Aktivitäten erfolgen kann, zumal ja bereits der Aufenthalt eigentlich dann illegal wäre. Außerdem müssen sie jederzeit ausweisbar bleiben und Sanktionen gegen das Heimatland ergriffen werden. Hier liegt kein Angriff auf Menschen- und Bürgerrechte vor, sondern die Verteidigung einer freien Gesellschaft, die nur funktionieren wird, wenn man die Menschen- und Bürgerrechte vor Angriffen durch Kriminelle schützen kann.

Frauen bleiben auch nach Köln hilflos

Das Problem, dass junge unbegleitete Frauen auf Massenveranstaltungen, bei denen Alkohol konsumiert wird, von Männergruppen sexuell belästigt werden, ist zwar damit nicht gelöst, aber darum ging es ja auch niemandem wirklich in der Debatte, die nach dem Neujahr in Köln angestoßen wurde. Dabei hätte für die Frauen Köln ein Wendepunkt im Kampf gegen sexualisierte Gewalt sein können, wenn die Würde der Frau den Männern wirklich wichtig wäre. Diesen Beweis bleiben die empörten Politiker den Frauen bislang aber noch schuldig.

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